Beim Kauf eines Schmuckstücks, ob für sich selbst, für den Partner oder für die Partnerin, stellt sich die Frage, welches Edelmetall das richtige ist. Vor allem bei Verlobungsringen ist die Angst groß, dass man sich für das falsche entscheidet und der Ring am Ende nicht gefällt oder das Material für den Alltag nicht das passende ist. Hier erfahren Sie alles über die Vor- und Nachteile von Platin, Silber und den verschiedenen Arten von Gold.
Platin
Das teuerste und exklusivste Material für Schmuckstücke ist Platin. Platin ist 30-mal seltener als Gold und auch dementsprechend wertvoll. Es ist das härteste und haltbarste aller Edelmetalle und ist daher sehr gut für die Verarbeitung von Schmuck geeignet. Die Arbeit mit Platin ist allerdings anspruchsvoll und dauert länger als bei anderen Edelmetallen. Das liegt unter anderem an der Härte des Materials, denn Platin schmilzt erst bei 1772 Grad. Genau deshalb ist Platinschmuck aber auch so widerstandsfähig und alltagstauglich. Es benötigt außerdem weniger Pflege als andere Edelmetalle, da es weder ausbleichen, noch seine Farbe verändern kann. Zwar sind auch Platin Schmuckstücke nicht zu 100% resistent gegen Kratzer und Risse, da das Edelmetall aber massiv und unbehandelt ist, ist der Farbton der Kratzer identisch mit dem des restlichen Materials. Kleinere Risse lassen sich außerdem leicht wegpolieren.
Vor allem für Diamantschmuck ist Platin eine beliebte Wahl. Mit seiner satten und gleichmäßigen weißen Farbe bringt es die Brillanz von Diamanten hervorragend zur Geltung.
Weißgold
Weißgold ist eine etwas günstigere Alternative zu Platin mit einem ähnlichen Weißton. Es handelt sich dabei um eine Goldlegierung, das heißt, dem eigentlich gelbfarbigen Gold werden entfärbend wirkende Materialien wie Palladium, Silber oder auch Mangan beigemischt. Dadurch entsteht die elegante, silbrig schimmernde Farbe und auch Materialeigenschaften wie der Härtegrad können so verbessert werden.
Da es eigentlich unmöglich ist, den ursprünglichen Gelbton des Golds vollständig zu entfernen, werden Schmuckstücke aus Weißgold zusätzlich mit Rhodium plattiert. Das heißt, sie werden in Rhodium “eingetaucht”, um sie in eine äußere Schicht zu umhüllen. Diese Schicht ist dann ebenfalls weiß bzw. silberfarben und sehr hart. Da das Material trotzdem nicht vor Beschädigungen durch äußere Einflüsse sicher ist, muss dieser Prozess alle paar Jahre wiederholt werden. Genau wie Platin ist Weißgold ausgezeichnet für die Verarbeitung zu Diamantschmuck geeignet, da die silbrig-weiße Farbe den Diamanten perfekt in Szene setzt und erstrahlen lässt.
Gelbgold
Gelbgold ist die natürliche Form des Goldes und wird besonders gerne für die Verarbeitung klassischer Schmuckstücke verwendet. Das pure Gold erhält eine Legierung aus rotem Kupfer und grünlichem Silber, was zum Erhalt der typischen warm-gelben Farbe beiträgt. Außerdem bewirken die Bestandteile der Legierung auch eine Härtung des Goldes, da reines Feingold zu weich für die Schmuckproduktion ist.
Gelbgold bzw. Gold im Allgemeinen sollte vor aggressiven Substanzen wie Chlor oder anderen Chemikalien geschützt werden, da diese dessen Aussehen verändern können.
Roségold
Roségold ist eine moderne Goldlegierung, die vor allem in den letzten Jahren eine immer größere Beliebtheit erfahren hat. Dem Gelbgold werden hier Kupfer und Silber beigemischt, wobei das Kupfer für die rötliche Färbung sorgt, während das Silber diese wieder abmildern kann. Roségold kann weder rosten noch anlaufen und ist eben so stark wie Gelbgold. Die Farbe ist allerdings weniger gewöhnlich als der klassische gelb-goldene Farbton oder das Silber/Weiß von Platin oder Weißgold. Auch wenn Roségold zu vielen Hauttypen passt, ist es daher dennoch nicht so leicht kombinierbar wie die anderen Edelmetalle.
Silber
Der Hauptvorteil von Silber besteht in seinem vergleichsweise günstigen Preis. Darüber hinaus ergänzt sich die silberne Farbe auch hier exzellent mit einem funkelnden Diamanten. Silber ist außerdem ein sehr weiches Edelmetall, was die Verarbeitung für den Juwelier umso leichter macht und somit mehr Gestaltungsfreiheit bei der Kreation der Schmuckstücke ermöglicht. Von allen Edelmetallen bringt Silber aber auch die meisten Nachteile mit sich. Sonnenlicht und Sauerstoff können dafür sorgen, dass das Silber oxidiert oder rostet und selbst der PH-Wert der Haut kann darauf Einfluss nehmen. Das kann dazu führen, dass sich der Silberschmuck schwarz verfärbt. Außerdem kommen allergische Reaktionen bei Silber häufiger vor als bei den anderen Edelmetallen. Daher empfehlen inzwischen viele Schmuckhersteller, bei edlem Schmuck lieber auf Platin oder eine der Goldarten zurückzugreifen.
Wenn Sie sich also die Frage stellen, welches Edelmetall Sie für Ihr nächstes Schmuckstück wählen sollten, treffen Sie mit Platin definitiv eine sehr gute Entscheidung. Es ist das robusteste und langlebigste Edelmetall, allerdings auch das teuerste. Bei einem kleineren Budget ist Gold eine sehr gute Alternative. Es ist ebenfalls sehr hochwertig, bedarf aber etwas mehr Pflege und Sorgfalt im Umgang. Welche Art von Gold hängt natürlich ganz vom persönlichen Geschmack ab, wobei Weißgold und Gelbgold tendenziell unkomplizierter sind als Roségold. Von Silber ist hingegen eher abzuraten, wenn Sie ein möglichst langlebiges und robustes Schmuckstück haben möchten.
Bild: Adobe Stock | 99616494