Diamanten sind für die Ewigkeit. Sie sind der Inbegriff strahlender Schönheit und der beliebteste Edelstein für Verlobungsringe. Allerdings sind sie auch sehr teuer. Sind Moissanite hingegen eine günstige Alternative mit ähnlicher Qualität? Hier erfahren Sie alles, was Sie über die Unterschiede zwischen Diamant und Moissanit wissen müssen.
Moissanit - nicht von dieser Welt
Aber was ist ein Moissanit überhaupt? Ein Moissanit ist ein Edelstein, der sich aus Kohlenstoff und Silizium zusammensetzt. Es ist also nicht das gleiche wie ein Diamant, welcher aus reinem Kohlenstoff besteht. Entdeckt wurde der Moissanit im Jahr 1904 von dem französischen Chemiker Henri Moissan während der Untersuchung einer Gesteinsprobe aus einem Meteoritenkrater. Natürliche Vorkommen sind äußerst selten, man findet Moissanite nur in Einschlagstellen von Himmelskörpern und gelegentlich auch in der Umgebung von Vulkanen. Allerdings ist es inzwischen möglich, Moissanite in Edelsteinqualität im Labor herzustellen - genau wie Diamanten. Hierzu werden extrem hoher Druck und große Hitze erzeugt, es wird also wie auch bei Labordiamanten mit dem High-Pressure-High-Temperature Verfahren gearbeitet. Wenn Sie mehr zu den Herstellungsverfahren von Labordiamanten erfahren möchten, können Sie hier unseren Blogbeitrag zu dem Thema lesen.
Auf den ersten Blick leicht zu verwechseln
Moissanite sind wohl das Diamantenimitat, das einem echten Diamanten optisch am nächsten kommt, und das für einen vergleichsweise geringen Preis. Das macht sie zu einer beliebten Alternative in der Schmuckbranche. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich Moissanite und Diamanten in einigen grundlegenden Eigenschaften.
Diamanten sind die härteste natürlich vorkommende Substanz der Welt, sie haben einen Härtegrad von 10 auf der Mohs-Härteskala. Moissanite haben hingegen einen Wert von 9,25. Damit sind sie der zweithärteste Edelstein nach dem Diamanten und sind ebenfalls durchaus robust und alltagstauglich.
Im Gegensatz zu Diamanten sind Moissanite nicht farblos und werden auch nicht nach ihrer Farbe bewertet. Würde man Moissanite aber auf der gleichen Farbskala wie Diamanten einordnen, so lägen sie im Durchschnitt bei der Farbe J, sie haben also häufig einen mit bloßem Auge deutlich sichtbaren Braunstich.
Das wohl wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Doppelbrechung des Lichts beim Moissanit. Mit der Lupe oder unter dem Mikroskop ist erkennbar, dass beim Moissanit das Licht, das in den Stein eindringt, gebogen und in zwei Strahlen gebrochen wird. Außerdem funkelt ein Moissanit “bunter”, er hat mehr Feuer als ein Diamant. Das bedeutet, dass er farbigere Lichtreflektionen erzeugt, während die Lichtreflektionen eines Diamanten eher weiß sind. Die Tatsache, dass ein Moissanit anders facettiert ist als ein Diamant und dadurch weniger weißes Licht gebrochen wird, führt dazu, dass sein Funkeln weniger lebhaft und klar ist.
Auch preislich eine attraktive Alternative
Vor allem bei einem kleineren Budget erscheint ein Moissanit als eine verlockende Alternative zum klassischen Diamanten. Moissanite sind bereits ab 350 Euro für 1 Karat erhältlich, während man bei Diamanten für einen Einkaräter gut das Zehnfache zahlt. Der drastisch günstigere Preis lässt schon erahnen, dass Moissanite auch kaum einen Wiederverkaufswert besitzen und somit im Gegensatz zu Diamanten nicht als Geldanlage dienen können.
Natürlich muss hier jeder selbst abwägen, welche Rolle der materielle Wert im Vergleich zum emotionalen Wert spielt.
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