G7 beschließen Sanktionierung russischer Diamanten

G7 beschließen Sanktionierung russischer Diamanten

Wie die Goldschmiede Zeitung berichtet, fand Mitte Juni ein erneutes Treffen der G7 Staaten statt, welches endlich mehr Klarheit in Bezug auf die Zukunft des Handels mit russischen Diamanten geschaffen hat. Demnach soll ab 1. Januar 2024 eine Sanktionierung russischer Diamanten durch die G7 Staaten erfolgen. Zunächst gilt das für Diamanten ab 1 ct aufwärts. Alle sechs Monate werden die Beschränkungen dann auf eine Größenklasse darunter ausgeweitet. Auch Diamanten, die ursprünglich aus Russland stammen, anschließend aber in einem anderen Land geschliffen und poliert, also wesentlich bearbeitet wurden, sollen unter diese Sanktionen fallen. Zur Umsetzung der Sanktionen sollen beim Import von Diamanten den Zollbehörden Dokumente vorgelegt werden, die nachweisen, dass die Diamanten nicht aus Russland stammen.


Es scheint noch nicht vollständig geklärt, welche Dokumente genau für den Import verlangt werden. Möglicherweise sind Unterlagen der verschiedenen Trackingsysteme, wie dem Tracr System von De Beers, ausreichend. Auch ein Kimberley-Prozess-Zertifikat könnte genügen, solange es einen nicht-russischen Ursprung nachweist und auf den ursprünglichen Rohdiamanten zurückzuführen ist. 

Einige indische Schleifereien haben aber keine Möglichkeit, solche Systeme zu nutzen und rechnen daher bereits mit Entlassungen. Es ist außerdem unklar, wie mit russischen Steinen umzugehen ist, die noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs erworben wurden.


Scheinbar wird Belgien keinen Widerstand gegen die Sanktionen leisten, nachdem es diese als Teil der EU, dem inoffiziellen 8. Mitglied der G7, mittragen müsste. Hingegen wollen andere Staaten wie Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die nicht zu den G7 gehören, die Handelsbeziehungen mit dem russischen Diamantproduzenten Alrosa in naher Zukunft nicht einschränken. Der Präsident des World Diamond Center, Feriel Zerouki, hofft daher, dass eine Lösung gefunden werden kann, hinter der die gesamte Branche steht. 


Es ist erfreulich zu lesen, dass die G7-Staaten endlich konkrete Maßnahmen planen, um den Handel mit russischen Diamanten zu stoppen, auch wenn die Maßnahmen noch ein bisschen zögerlicher sind als erhofft. Wir haben schon mehrfach über die Problematik berichtet, dass das russische Unternehmen Alrosa, einer der größten Diamantproduzenten weltweit, zum Großteil in staatlichem Besitz ist, weshalb der Handel mit russischen Diamanten mutmaßlich den Angriffskrieg gegen die Ukraine mitfinanziert. Wir können uns Herrn Zerouki nur anschließen und hoffen, dass sich bald eine Lösung findet, hinter der die gesamte Branche zusammenfindet, um Russlands Kriegskasse nicht noch weiter zu füllen. Es ist jedenfalls ein großer Fortschritt, dass die G7-Staaten diesbezüglich zu einer Einigung gekommen sind. 

 

Möchten Sie zukünftig über alle Neuigkeiten der DIAVON informiert werden? Registrieren Sie sich jetzt für unseren Newsletter.

 


Quelle: Beitrag “Neue Sanktionen gegen russische Diamanten” in der Goldschmiede Zeitung vom 20.06.23

Bild: Adobe Stock | 489543297

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag