Vom 19.-21. Mai 2023 fand in Hiroshima der G7-Gipfel statt. Schon Wochen zuvor war bekannt geworden, dass die G7-Staaten bis zum Beginn des Gipfels ein Konzept ausarbeiten wollten, mit dem international gegen den Handel mit russischen Diamanten vorgegangen werden sollte. Darüber haben wir bereits Anfang April berichtet, den News Beitrag dazu können Sie hier nachlesen.
Hintergrund ist, dass das russische Unternehmen Alrosa für knapp ein Drittel der jährlich weltweit geförderten Minendiamanten verantwortlich ist. Da Alrosa zum Großteil in staatlichem Besitz ist, fließen die Einnahmen aus dem Diamanthandel mutmaßlich auch in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Eine Einschränkung des Handels mit russischen Diamanten würde also eine Verringerung der Russland zur Verfügung stehenden Mittel zur Kriegsfinanzierung bedeuten.
Kurz vor dem G7-Gipfel hat Großbritannien verkündet, zukünftig nicht nur russische Diamanten zu sanktionieren, sondern auch den Import verschiedener Metalle wie Nickel oder Kupfer zu stoppen, wie Blickpunkt Juwelier berichtet. Vergleichbare Sanktionen von Seiten der EU lassen nach wie vor auf sich warten.
Es ist sehr erfreulich, dass Großbritannien als einer der wichtigsten europäischen Abnehmer russischer Diamanten mit seinen Sanktionsplänen deutlich Stellung bezieht. Auch wenn es schwierig ist, Minendiamanten eindeutig zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen und damit Sanktionen möglicherweise nicht zu 100% wirksam sind, ist es dennoch vor allem ein deutliches Zeichen, dass Minendiamanten unter keiner Sonderbehandlung hinsichtlich der Handelssanktionen gegen Russland stehen sollten.
Wir hoffen, dass vor allem die EU auch bald entsprechende Maßnahmen veranlasst und so ihren Beitrag dazu leistet, Russlands Kriegsfinanzierung zu hemmen.
Quelle: Beitrag "Großbritannien sanktioniert Import von russischen Diamanten" im Blickpunkt Juwelier vom 23.05.2023
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